Derzeit wüten in Australien kaum zu bändigende Vegetationsbrände. Die Feuerwehren sind dort bereits seit Wochen im Dauereinsatz gegen die Flammen. Wald- und Vegetationsbrände sind aber längst kein Phänomen mehr, mit dem nur die Feuerwehren in Australien oder Kalifornien zu kämpfen haben.

 

Auch in unseren Breiten gab es schon immer Vegetationsbrände. Wie die Einsatzstatistik zeigt, hat deren Zahl in Deutschland innerhalb der letzten Jahrzehnte jedoch deutlich zugenommen. Bei uns am Mittelrhein ist das nicht anders. Anhaltende Trockenheit im Sommer lässt die Vegetation ausdörren. Schon ein Funke reicht, um einen Wald- oder Flächenbrand zu verursachen, der sich rasend schnell ausbreitet. Der Klimawandel wird das Gefahrenpotenzial in Zukunft weiter erhöhen. Da sind sich Feuerwehren und Klimaforscher sicher.

 

Übrigens: Allein im Jahr 2020 ist die Freiwillige Feuerwehr Braubach zu 15 Wald- und Vegetationsbränden ausgerückt.

 

Lernen von absoluten Spezialisten

Um dieser Bedrohungslage Herr zu werden, reichen die klassischen Methoden der Brandbekämpfung allein nicht mehr aus. Gerade die anspruchsvolle Topografie rund um Braubach macht neue Ansätze zur Ergänzung althergebrachter Methoden unerlässlich. Am Montag den 1. Februar freuten sich die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Braubach sowie die Teilnehmer weiterer Wehren der Verbandsgemeinde Loreley daher umso mehr über die heiß ersehnte Teilnahme an einem Online-Seminar zum Thema Vegetationsbrandbekämpfung.

 

Durchgeführt wurde die Ausbildung durch die gemeinnützige Organisation @fire. Die rund 300 ehrenamtlichen Helfer sind ausgemachte Spezialisten was die internationalen Techniken der Vegetationsbrandbekämpfung angeht. Als eine der wenigen Spezialeinheiten in Deutschland beherrschen sie u.a. die sichere Arbeit mit Gegenfeuern, wie es etwa in Australien üblich ist, um der Feuerwalze die Nahrung zu entziehen.

 

Von Schutzausrüstung bis Löschtaktik

An diesem Abend lauschten die Kameradinnen und Kameraden gespannt dem Vortrag des erfahrenen Ausbilders Sean Micke und stellten dem Experten von @fire ihre Fragen. Behandelt wurden Themen wie eine angepasste Schutzausrüstung, spezielle Löschtaktiken, die Vegetationsbrandbekämpfung mit Handwerkzeugen, das Lesen eines „Wildfires“ sowie spezielle Gefahren der Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung.

 

Ebenfalls zur Sprache kamen räumlich-geografische Besonderheiten des Mittelrheintals sowie Risikofaktoren wie die durch unsere Region verlaufende Rheinschiene. Am Ende des unterhaltsamen Abends fiel das Fazit der Teilnehmer durchweg positiv aus. Wir bedanken uns bei Sean Micke und den Kameraden von @fire für den äußerst informativen Schulungsabend. Das neu erworbene Wissen wird höchstwahrscheinlich schon in den kommenden Monaten seine Feuertaufe erleben.

 

Lesetipp: Erfahren Sie, wie auch Sie ganz einfach einen wertvollen Beitrag zum Brandschutz in unseren Wäldern leisten können und wie Sie sich im Fall eines Vegetationsbrands richtig verhalten. Nähere Informationen finden Sie im Ratgeberbereich der Feuerwehr Braubach.

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