Echten Feuerwehralltag schnuppern
Normalerweise müssen Bewerber einen anspruchsvollen Sport- und Einstellungstest bestehen, um eine der begehrten Stellen bei der Berufsfeuerwehr zu erhalten.
Bei der Freiwilligen Feuerwehr Braubach können die Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr im Rahmen des Berufsfeuerwehrtags jedes Jahr in die spannende Welt der Berufsfeuerwehrleute schlüpfen. Beim sogenannten „BF-Tag“ erleben die Löschraben ganz nach dem Vorbild der Berufsfeuerwehr eine „24-Stunden-Schicht“ im Gerätehaus der Feuerwehr Braubach.
Du möchtest wissen, was bei unseren BF-Tagen, die wir häufig auch mit anderen Jugendfeuerwehren aus der Umgebung abhalten, so passiert? Dann fragen wir doch am besten jemanden aus unserer Jugendfeuerwehr. „Lea, was passiert eigentlich an so einem BF-Tag?“
"Niemand weiß wann der Alarm geht"
„Eines der Highlights bei der JF (Jugendfeuerwehr) ist definitiv der Berufsfeuerwehrtag, wir nennen ihn auch kurz „BF-Tag“. Dieser findet normalerweise jährlich statt und soll eine 24h-Schicht bei der BF simulieren.
Im Zuge dessen planen unsere Ausbilder und Betreuer außergewöhnliche Tag- und Nacht-Übungen und wir verbringen eine Zeit zusammen, die besonders die Kameradschaft und das Gemeinschaftsgefühl stärkt.
Um die ungeplanten Einsätze der BF nachempfinden zu können, kommen die Übungen für uns völlig unerwartet und können uns auch mal aus dem wohlverdienten Schlaf reißen. Niemand weiß, wann der Alarm geht.
Im Großen und Ganzen ist dieser Tag immer ein heiß ersehnter Termin, sowohl für die JF als auch für unsere Ausbilder und Betreuer.
Bei einem typischen BF-Tag packen wir am Morgen unsere Taschen und machen uns gegen 9 Uhr auf den Weg zum Gerätehaus. Dort treffen wir unsere Kameraden und nach einer kleinen Plauderei richten wir uns im großen Schulungsraum mit unseren Schlafsäcken häuslich ein.
Natürlich wollen wir nicht in T-Shirt und Jeans üben, deshalb holen wir unsere Stiefel, Helme und was sonst noch zu unserer Schutzausrüstung gehört, aus den Spinden. Irgendwann in der nächsten Zeit werden wir dann von unseren Ausbildern „alarmiert“, treten in der Fahrzeughalle an, werden auf die Fahrzeuge aufgeteilt und fahren zum Übungsort.
Mehrere solcher Übungen finden dann über den Tag verteilt statt. Typische Inhalte bzw. Stichwörter sind z.B. Personensuchen, Rettungen aus unwegsamen Gelände, der selten geübte Einsatz von Schaummittel (zumindest als Trockenübung) oder eine größere und längere Ausführung der Übungen, die wir während unserer regulären Treffen freitags durchführen.
Gegessen wird ebenfalls in gemeinschaftlicher Runde, bis weitere Übungen stattfinden und wir uns am Abend so langsam auf die Nacht vorbereiten. Nachts bzw. am frühen Morgen heißt es dann zumeist einmal aufwendig aus den Schlafsäcken pellen, ausrüsten, antreten und schaffen.
Je nach Uhrzeit wird daraufhin nochmal etwas geruht, bis wir frühstücken und eine Abschlussübung folgt.
Ich erinnere mich an ein Jahr, in dem wir gemeinsam mit den Aktiven eine große Übung durchgeführt haben. Es wurde ein Gebäudebrand trainiert, bei dem unser Gerätehaus als Gebäude und wir mit zwei unserer Ausbilder als zu rettende Personen herhalten durften. Es war wirklich interessant, die Aktiven mal aus der Sicht einer betroffenen Person beim Üben zu beobachten, denn aus den Fenstern konnte man das gesamte Geschehen auf dem Hof unseres Gerätehauses überblicken.
Der BF-Tag ist eine gute Gelegenheit, um die Kameradschaft zu pflegen, neues zu erlernen und bereits Erlerntes zu festigen.“
